Ein anderer legte den Grund
Der eigentliche Grundstein der Gemeinde - und nicht nur der unseren - wurde vor langer Zeit auf einer Hinrichtungsstätte vor den Toren Jerusalems gelegt, wohin sonst Verbrecher ihren letzten Gang gingen. Dort hing, kämpfte und verblutete einer, dem niemand eine Schuld nachweisen konnte. In seiner letzten Stunde schrie er auf: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?". Die Antwort auf diese Frage fand und verstand wenige Monate später unter anderem ein hoher äthiopischer Beamter, der sich auf der Rückreise von einem Besuch in Jerusalem befand und sich in die frischerworbene Buchrolle des Propheten Jesajas vertieft hatte. Im Gespräch mit dem Evangelisten Philippus erkannte er, dass der Gekreuzigte von Golgatha für Fremde, für andere und auch für ihn selbst als Stellvertreter in den Tod gegangen war, wie es ihm der Jesaja-Text vor Augen führte:
"Jedoch unsere Leiden - er hat sie getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünde willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden, und durch seine Wunden ist uns Heilung geworden.. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen eigenen Weg, aber der Herr ließ ihn treffen unser aller Schuld." (Jesaja 53, 4-6).
Der Äthiopier verstand und glaubte dieser Botschaft; er zog nach Hause voller Freude.
In Jesus, dem gekreuzigten Herrn, liegt auch heute - wie vor ca. zweitausend Jahren - unsere Freude begründet. Er hat den Grundstein gelegt, auch für unsere Gemeinde in Höxter. Ohne sein Sterben und Auferstehen wären alle unsere Gemeindeaktivitäten nicht mehr als nutzloser Zeitvertreib.